Der Einstieg bei der Caritas war 1993 mit der Übernahme der Sozialstation in Rüdesheim. "In der Sozialstation habe ich eine interessante Zeit verbracht", erzählt Josef Bibo. "Schließlich hat mich aber der Direktor des Caritasverbands in der Diözese Limburg angesprochen, ob ich die Leitung des Altenpflegeheims St. Hildegard in Eltville übernehmen möchte." Das war 1996 und seitdem liegen die Geschicke des Hauses in Josef Bibos Händen. 1999 kam noch die Leitung des Marienheims in Geisenheim dazu - damals beide noch in Trägerschaft des Caritasverbands für die Diözese Limburg (DiCV Limburg). 2009 hat der DiCV die Einrichtungen an die Caritas Altenwohn- und Pflegegesellschaft mbH übergeben. 2012 kam dann für Josef Bibo noch die Leitung des Herz Jesu Heims in Wiesbaden hinzu. Marienheim und Herz Jesu Heim sind inzwischen an Nachfolgerinnen übergeben.
Begonnen hat aber alles mit einer Ausbildung in der Krankenpflege in den 70er Jahren, die direkt auf die Ausbildung als Fernmeldeinstallateur folgte. "Ich wollte lieber mit Menschen arbeiten" erzählt Josef Bibo. "Das war einerseits eine Berufung, aber gleichzeitig auch aus der Not begründet, weil es damals schwierig war, in meinem ersten Beruf eine Stelle zu finden." Nach der Ausbildung hat er erst im Krankenhaus in der Anästhesie gearbeitet, dann zwei Jahre in Libyen und etwa acht Jahre in der Dialyseabteilung. Schließlich folgte die Ausbildung zur Pflegedienstleitung. "Eigentlich war Altenpflege keine Option für mich, aber wenn man dann die Ausbildung zur Pflegedienstleitung absolviert hat, dann möchte man auch in die Leitung. So bin ich dann an die Leitung der Sozialstation in Rüdesheim gekommen und habe den Schritt nie bereut", erinnert sich Josef Bibo.
Die Zeit als Heimleitung mit viel eigenverantwortlichem Gestaltungsspielraum ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. "Am schönsten war die Zeit des An- und Umbaus des Hauses St. Hildegard, den wir initiiert haben, um Einzelzimmer für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen", erzählt er. "Ich konnte viel selbst entscheiden und anstoßen. Das hat viel Spaß gemacht und war damals noch unkomplizierter und mit weniger Antragswesen verbunden als das heute der Fall ist." Später hat er dann auch den Neu- und Umbau des Marienheims und des Herz Jesu Heims begleitet.
"Rückblickend bin ich froh, dass mir die Caritas die Möglichkeit zur Entfaltung gegeben hat", meint Josef Bibo. "Ich bin zufrieden mit dem, was ich an meine Nachfolge übergeben kann. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich bei uns wohl, bei den Prüfungen durch den MDK schneiden wir sehr gut ab und das Team funktioniert. Ich habe immer Wert darauf gelegt, Entscheidungen im Team im Konsens zu schließen. Eigentlich kann bei der Übergabe an eine neue Leitung nichts schief gehen."
Konkrete Pläne für den Ruhestand gibt es zwar nicht, aber bange ist ihm auch nicht davor. Er engagiert sich ehrenamtlich im Gemeindevorstand und reist gerne - bevorzugt mit Ziel Ägypten, dessen Land und Leute es ihm angetan haben. Und nicht zuletzt freuen sich sicher auch die drei Enkel, wenn der Opa sie künftig öfter von der Kita abholt. Langweilig wird ihm also sicher nicht.