Eine der Auszubildenden hatte sich für den ambulanten Dienst in der Mobilen Altenhilfe des Caritasverbands Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. entschieden, fünf haben ihre Ausbildung im stationären Bereich, in der Caritas Altenwohn- und Pflegegesellschaft mbH (CAP), absolviert.
Einer von ihnen ist Guljem Gjika. Er hatte vor dem Beginn seiner Ausbildung bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr im Herz Jesu Heim der CAP absolviert und dort erste Erfahrungen im Umgang mit den Seniorinnen und Senioren gesammelt. "Mit der Ausbildung habe ich aber noch einen ganz anderen Blick auf die Pflege bekommen", erzählt Guljem Gjika. "Im FSJ habe ich zum Beispiel bei der Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner unterstützt oder Essen angereicht. Mit der Ausbildung und durch das Wissen, das vermittelt wird, erhält man einen ganz anderen Hintergrund und übernimmt nur noch Aufgaben, die nur Pflegefachkräfte erledigen dürfen. Man versteht die Bewohner besser und kann damit auch besser auf ihre Bedürfnisse reagieren."
Gefallen hat ihm auch, wie breit er durch die Ausbildung zum Pflegefachmann aufgestellt ist. "Die Ausbildung hat sich ja nicht nur auf ältere Menschen beschränkt, sondern Menschen aller Altersgruppen umfasst", erzählt er. Denn er hat zwar seine Ausbildung bei der CAP gemacht, dazu gehörten aber auch Pflichteinsätze zum Beispiel im Krankenhaus, in der Pädiatrie, der Psychiatrie und auch in der ambulanten Pflege. Wichtig ist aber: "Man muss den Umgang mit Menschen mögen, wenn man in der Pflege arbeiten möchte", erklärt er.
In der CAP hat er sich während der Ausbildung gut aufgehoben gefühlt. "Wir Auszubildenden von der Caritas kennen uns alle gut untereinander und haben uns auch gegenseitig unterstützt", erzählt er. "Wir haben auch immer noch engen Kontakt zueinander." Er hebt hervor, dass sowohl die Betreuung durch die CAP als auch in der Schule, der Caritas Akademie, die vom Caritasverband für die Diözese Limburg betrieben wird, ihm sehr gefallen hat.
"Ich glaube, dass die Betreuung der Auszubildenden durch eine Praxisanleitung direkt im Haus, wie wir es in unseren meisten Einrichtungen haben, viele Vorteile bringt", erklärt Isabelle Kühnert, Koordinatorin der Ausbildung in der CAP. "Die Auszubildenden haben immer einen Ansprechpartner, der sie eng begleitet. Darüber hinaus haben wir zentrale Praxisanleitungen, die die Auszubildenden regelmäßig in den Einrichtungen besuchen und begleiten." Und dann ist da das Skills Lab. Ein- bis zweimal im Monat erhalten die Auszubildenden dort praktischen und theoretischen Unterricht. Im Vorfeld können die Auszubildenden Wunschthemen einreichen, ein oder zwei Themen werden aber von den Praxisanleitungen je nach Ausbildungsstand vorgegeben. Im Rahmen des Beruflichen Gesundheitsmanagements wurden die Auszubildenden außerdem in einem Prüfungsworkshop vorbereitet. "Das war dieses Jahr ein toller leistungsstarker Kurs und zwei unserer Auszubildenden waren auch die Besten ihres Jahrgangs an der Schule", sagt Isabelle Kühnert. "Wir freuen uns sehr, dass alle bei uns bleiben und drei sofort in die Weiterbildung zur Praxisanleitung gegangen sind."
Auch Guljem Gjika hat die Weiterbildung begonnen, die sechs Monate dauern wird. Weitere Fortbildungen wie zum Wundmanager oder sogar zur Leitung hat er perspektivisch auch schon ins Auge gefasst. "Ich kann den Beruf nur weiterempfehlen", sagt er. "Es gibt so viele Möglichkeiten noch darauf aufzubauen. Und hier bei der CAP werden wir dahingehend auch sehr gefördert." Ihm fallen aber auch noch weitere Vorteile ein: "Ich mag die Flexibilität des Berufs", sagt er. "Ich kann mir nicht vorstellen, immer Montag bis Freitag zur gleichen Uhrzeit zu arbeiten. So kann ich mir meine privaten Termine passend zu meinem Schichtplan legen. Es ist außerdem ein sehr praktischer Beruf, von dem man viel auch im privaten Bereich nutzen kann."
Und als Mann in der Pflege? Guljem Gjika lacht kurz und meint: "Da ich täglich den Kontakt mit den Bewohnern habe, haben diese in der Regel kein Problem damit, von mir gepflegt zu werden, da ein Vertrauensverhältnis besteht. Es gibt natürlich Bewohner, die lieber von einer Frau gepflegt werden möchten. Wenn man aber respektvoll, kultursensibel und professionell mit den Menschen umgeht, dann legen sich die Bedenken meist. Wenn es mal gar nicht geht, dann kann man sich im Team natürlich absprechen und die Pflege wird von einer weiblichen Kollegin übernommen. Aber in unserer Einrichtung kommen solche Situationen selten vor."