Seit ersten September gibt es in der CAP den Springer-Pool, der allerdings noch Verstärkung sucht. "Wir möchten damit Überstunden der Mitarbeitenden in Häusern und Langzeit- ebenso wie kurzfristige Ausfälle auffangen", erklärt Nadine Morlock, Pflegedirektorin der CAP. "Es sollen also die Mitarbeitenden in unseren Altenpflegeheimen entlastet werden. Gleichzeitig möchten wir den Einsatz von Zeitarbeitsfirmen auf diesem Weg so gering wie möglich halten. In manchen Situationen ist der Einsatz von Zeitarbeit bei uns leider unumgänglich. Problematisch ist, dass die zu uns geschickten Mitarbeitenden weder die Häuser noch die Bewohnerinnen und Bewohner oder ihre Kolleginnen und Kollegen kennen. Bei den Mitarbeitenden aus dem Springer-Pool soll das anders sein."
Die Mitarbeit im Springer-Pool hat viele Vorteile. Eingesetzt werden darin Pflegefach- und Pflegehilfskräfte, die entweder neu eingestellt werden oder Bestandsmitarbeitende stocken ihre Beschäftigungsumfänge auf. Sie entscheiden sich, ob sie in allen zehn Häusern der CAP eingesetzt werden können oder nur in ausgewählten und sie erhalten einen verlässlichen Dienstplan für drei Monate oder sogar ein ganzes Jahr. In einer speziellen Einarbeitungszeit von zwei Wochen lernen sie die Häuser, in denen sie eingesetzt werden, die Kolleginnen und Kollegen und die Bewohnerinnen und Bewohner kennen. Sie können außerdem wählen, ob sie Rufbereitschaften übernehmen möchten oder nicht und ob sie gefragt werden dürfen, ob sie einspringen können. Und nicht zu vergessen: Es gibt eine Springerzulage. "Für die Kolleginnen und Kollegen sowie die Bewohnerinnen und Bewohner in den Altenpflegeheimen hat das System den Vorteil, dass bei einem personellen Engpass niemand vollständig fremdes ins Haus kommt", erklärt Nadine Morlock. "Wir hoffen, dass wir dafür noch einige Mitarbeitende gewinnen können."
Die Caritas hat als Dienstgeberin in der Pflege sowieso schon einiges zu bieten: Jahressonderzahlungen, Geriatriezulage, Leistungszulage, regelmäßige Tarifsteigerungen und 30 Tage Urlaub gehören dazu. Allerdings werden in absehbarer Zeit weitere Mitarbeitende der Baby-Boomer-Generation gleichzeitig in Rente gehen, was die personelle Situation in der Pflege weiter verschärfen wird. In der CAP werden auch deshalb weitere Strategien entwickelt, um neue Mitarbeitende zu gewinnen und an sich zu binden. "Wir sehen uns zum Beispiel gerade den On- und Offboardingprozess an und überlegen, was wir daran optimieren können, damit sich Mitarbeitende schnell bei uns integrieren können und sich willkommen geheißen fühlen", erklärt Nadine Morlock. Darüber hinaus soll die Zahl der Auszubildenden gesteigert werden und im Anschluss möglichst viele von ihnen übernommen werden. "Es gelingt uns eigentlich schon sehr gut, den Auszubildenden nach ihrem Abschluss ein attraktives Angebot zu machen", sagt Nadine Morlock. "Von den letzten Azubis sind bis auf einen alle geblieben. Sie alle können ein persönliches Gespräch mit unserer Geschäftsführung führen und darin auch ihre persönlichen beruflichen Ziele besprechen."
Im Rahmen des über die Initiative WERTGESCHÄTZT in der CAP eingeführten beruflichen Gesundheitsmanagements wurde auch die Führungskräfteentwicklung professionalisiert. Und derzeit ist die Geschäftsführung auf der Suche nach Kooperationspartnern, um auch Bewerbungen aus anderen Ländern, wie im Mittleren Osten oder in Osteuropa, besser berücksichtigen zu können. Geklärt werden muss, wie die Bewerber_innen die Sprache lernen und integriert werden können. "Mit dem Thema Fachkräftemangel und wie man ihm begegnen kann, beschäftigen wir uns schon länger", sagt Nadine Morlock. "Wir haben in den letzten Monaten allerdings einen besonderen Fokus darauf gelegt und werden das auch weiterhin tun."